„Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.“ Laotse
Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Auch ein Golfspieler muss ganz genau wissen, in welcher Richtung das Loch liegt, um es zu treffen. Warum es aber gerade heutzutage so schwierig ist, sein Ziel zu kennen und zu erreichen, erkläre ich in diesem Artikel.
Aber was ist eigentlich ein Ziel?
Nur ein klares, ein ausreichend definiertes Ziel ist ein Ziel. Dabei ist es ebenso wichtig zu wissen:
- WARUM man dieses Ziel erreichen will?
- Welchem Zweck soll dieses Ziel dienen?
- Wozu will ich es überhaupt erreichen?
- Was verspreche ich mir von der Erfüllung dieses Wunsches?
- Was ändert sich, wenn ich dieses Ziel erreicht habe?
Wer sich darüber Gedanken gemacht hat, findet auch schnell heraus, ob es sich überhaupt um ein Ziel handelt, das die ganzen Mühen lohnt. Ist mir dieses Ziel wirklich persönlich wichtig? Oder ist es vielleicht doch nur ein fremdbestimmter Wunsch, den mir „die anderen“ eingeredet haben. Will ich wirklich Clubmeister werden? Oder ist es nur der vermeintliche, der oberflächliche Ruhm, der mich reizt?
Auch sollte das Ziel möglichst konkret sein. Also nicht, ich will besser Golf spielen können. Sondern ich will innerhalb von X Monaten mein Handicap um Y Punkte verbessern. Ansonsten bleibt es bei einem frommen Wunsch, der weder mit der Wirklichkeit, noch mit mir etwas zu tun hat. Eine Phantasie, von der man heimlich träumt.
80 Prozent der Menschen haben gar keine Ziele. Keine Idee, keine Vision, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen. Was der Sinn ihres Lebens sein soll. Sie mögen Alltagsziele und auch Erwartungen haben. Aber das ist nicht dasselbe. „Ich weiß nicht, was ich will…“, ist für viele Menschen vollkommen normal.
Das zeigt, wie schwierig es ist, seine ganz individuellen Ziele zu definieren. Wer sie benennen will, muss vor allem eines können:
- Seine Werte kennen.
- Welche Dinge sind mir wichtig, was brauche ich, um glücklich zu sein?
- Was sind meine Stärken (ein Hinweis darauf, was Priorität für mich hat), was sind meine Schwächen (ein Hinweis darauf, was weniger Relevanz hat)?
Daraus kann ich meinen inneren Kompass bilden, der mich fast automatisch zu meinem Ziel leitet. Selbstreflexion und der Zugang zu meinen innersten Gefühlen sind dabei unabdingbar. Gerade in unserer modernen, schnellen und effizienten Welt, in der alles mess- und zählbar sein muss, mehr als schwierig.
Natürlich sind auch Selbstverantwortung, Eigeninitiative, Entschlossenheit und die richtige Strategie nötig, um ein Ziel zu erreichen. Wer immer nur vom Sieg träumt – und sei es noch so konkret und voller Inbrunst – und niemals an seiner Schwungtechnik arbeitet und trainiert, wird auch niemals Erfolg haben.
Mit dem richtigen Ziel vor Augen geht jedoch auch die härteste Arbeit ganz leicht von der Hand. Wer ernsthaft und intrinsisch motiviert ist, der genießt sogar das anstrengendste Training und geht voller Freude, Entspannung und Gelassenheit seinen Weg. Er gibt sein Bestes, im Rahmen seiner Möglichkeiten, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Selbst widrige Umstände können ihn nicht entmutigen.
Meine Tipps für klarere Ziele:
Stellen Sie sich jeden Tag etwa sechs bis acht Wochen lang folgende Fragen. Sinnieren Sie darüber und antworten Sie ruhig schriftlich.
Frage 1: Warum erlaube ich mir jeden Tag… (z.B. leistungsstärker, entspannter) zu sein?
Frage 2: Warum sind Rückschläge normal und völlig in Ordnung?
Frage 3: Warum gebe ich dennoch jeden Tag mein Bestes?
Ihr Unterbewusstsein wird sich auch ohne Ihr Zutun permanent mit den Antworten beschäftigen. Diese Antworten, die ganz individuell auf Sie zugeschnitten sind, werden Sie unterbewusst motivieren und Ihnen dabei helfen, Ihr Ziel weiter zu verfolgen.
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Gabriele R. Franzak